AMB 11/2013: „Europäische Bluechips statt deutscher Mid Caps“

Deutschlands führende Vermögensverwalter werden immer zuversichtlicher, was den DAX angeht: Auf Sicht von zwölf Monaten erwarten die Anlageprofis das deutsche Börsenbarometer inzwischen im Schnitt bei 9600 Punkten.

von Thomas Schmidtutz, Börse-Online (Link)

Gegenüber dem aktuellen Stand entspricht dies einem Plus von rund sechs Prozent. Das geht aus dem aktuellen Asset Manager Barometer (AMB) von BÖRSE ONLINE und der Berliner Kommunikationsberatung FinComm für November 2013 hervor. Damit ist der Optimismus unter den Experten gegenüber dem Sommer erheblich gestiegen. Zur Premiere des AMB im Juli hatten die Profis den deutschen Leitindex binnen zwölf Monaten noch bei 8524 Punkten gesehen. Doch in den vergangenen Monaten hat der DAX seinen Höhenflug fortgesetzt und inzwischen auch die historische Marke von 9000 Punkten geknackt. Das sorgt für wachsende Zuversicht.

Favoritenwechsel

Unterdessen dreht sich das Favoritenkarussell bei den Anlageprofis weiter. In den nächsten zwölf Monaten trauen die Experten nun dem Euro Stoxx 50 das größte Kurspotenzial zu. Der Index der europäischen Bluechips lag im November mit 159 Punkten auf Rang 1. Im Oktober hatten die Vermögensverwalter den Euro Stoxx 50 mit 108 Punkten noch auf Rang 3 gesehen. Auf dem zweiten Platz kam wie zuletzt der DAX mit 97 (Vormonat: 133) Punkten knapp vor dem MDAX mit 96 (97) Punkten, der seine Favoritenrolle damit wieder abgeben musste. Das geringste Potenzial sehen die Profis derzeit beim TecDAX. Der Technologie- Index lag mit nur noch 25 Punkten abgeschlagen am Ende des Rankings.

Die trotz des jüngsten Rückschlags hohe Wertschätzung von DAX und MDAX spiegelt die gute Einschätzung der Konjunktur in Deutschland wider. Zwar blieb die Bewertung der aktuellen Lage gegenüber dem Vormonat mit 64,5 Punkten nahezu unverändert, dafür stieg der Prognosewert um gut vier Prozent auf 70,8 Punkte und blieb damit weiter deutlich über der Marke von 50 Punkten — Werte über 50 signalisieren wirtschaftliches Wachstum.

Beim Goldpreis sehen die Vermögensverwalter inzwischen wieder etwas Luft nach oben. Binnen Jahresfrist erwarten die Experten den Preis für die Feinunze Gold bei 1375 Dollar. Im Oktober hatten die Experten dagegen auf Jahressicht noch einen Goldpreis von 1345 Dollar erwartet.