AMB 01/2017: „Anlageprofis sehen Top-Chancen in Schwellenländern“

Die Schwellenländer kommen zurück – aber welche 2017 am aussichtsreichsten sein werden, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Asiatische, osteuropäische und lateinamerikanische Aktienmärkte könnten jedenfalls 2017 mit Wachstumsraten von durchschnittlich bis zu sechs Prozent zu den Top-Performern gehören. Das ist ein Ergebnis der Januar-Umfrage des Asset Manager Barometers (AMB) von BÖRSE ONLINE..
Von Wolfgang Ehrenberger (Boerse-Online)

2016 zählte vor allem der brasilianische Aktienindex Bovespa zu den Top-Performern weltweit. Er legte im Jahresverlauf um fast 36 Prozent zu und war neben dem russischen Index RTX eine der großen Überraschungen des Jahres. Die von BÖRSE ONLINE befragten Experten sehen in diesem Jahr die besten Perspektiven in Asien und Osteuropa. Uwe Eilers vom Hamburger Vermögensverwalter Geneon rät, den Blick auf Indien zu richten, das derzeit von einer schlecht organisierten Währungsreform und der Abschaffung der beiden wichtigsten Bargeldnoten durchgerüttelt wird. „Indien hat gute Chancen auf steigende Kurse“, sagt Eilers. „Die Regierung ist wirtschaftsfreundlich und versucht, mit der Währungsreform die Korruption zu bekämpfen, wenngleich mit eher unprofessionell wirkenden Mitteln.“ Mathias Stuefe von der Stuefe Vermögensverwaltung sieht dagegen bei der Türkei „das Schlimmste eingepreist“. „Donald Trump und Wladimir Putin werden die Befriedung Syriens schneller erreichen. Der Nachholbedarf Irans im Investitionsbereich wird der Türkei helfen“, glaubt Stuefe.

AMB auf höchstem Stand

Überhaupt scheint der neue US-Präsident die Fantasie bei den Finanzmanagern zu beflügeln. „Russland-Aktien sollten von einer Lockerung der US-Sanktionen und einer Russland-freundlichen Ausrichtung der US-Politik unter dem neuen Präsidenten profitieren“, erwartet Thomas Wüst vom Vermögensverwalter Valorvest. Das AMB hat im Januar um acht Prozent auf 68,8 Punkte zugelegt. Die Prognose für die Wirtschaftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten liegt mit plus 18 Prozent auf 77 Punkten und damit auf dem bislang höchsten Wert.

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