AMB 03/2020: „Wenn die Angst umgeht“

Weltweit flüchten Anleger in sichere Investments – nicht erst, seitdem der Corona-Crash die Aktienmärkte in den Abgrund riss. Seit Monaten fließt immer mehr Geld in Staatsanleihen. Das zeigt die Auswertung der Mittelzuflüsse bei Fonds und ETFs. Vorerst dürfte sich an dieser Entwicklung wenig ändern, denn angesichts der Börsenpanik werden nun selbst hartgesottene Börsenprofis nervös

Der Corona-Crash hat auch bei deutschen Vermögensverwaltern deutlich auf die Stimmung ge-drückt. Das zeigen die Ergebnisse der im Auftrag von TiAM alle drei Monate durchgeführten Umfrage. Bei der jüngsten Befragung Anfang März beurteilten die Anlageprofis die konjunkturelle Lage so schlecht wie bislang nur im Dezember 2019. Auch in Bezug auf die Börsen entwicklung zeigen sich die Vermögensverwalter nicht gerade euphorisch. Dem heimischen DAX trauen nur die wenigsten Kursgewinne zu, Eurozone-Aktien gibt keiner eine Chance. Immerhin: Potenzial orten die Börsenken-ner bei chinesischen Aktien, insbesondere bei in Hongkong notierten Titeln, sowie weiterhin bei US-Aktien. Vor allem das erneut niedrigere Zinsniveau könnte sich mittelfristig als Antrieb erweisen, erklären einige Experten. Doch auch Anschub durch staatliche Investitionen sei wichtig.